Posts mit dem Label Heinrich Böll werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Heinrich Böll werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 21. Dezember 2017

Heinrich Böll 100. Geburtstag


Heinrich Böll

ter>
Heinrich Böll wurde vor 100 Jahren am 21. Dezember 1917 in Köln als Sohn eines Tischlers in einem katholischen Elternhaus geboren. Böll war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer des 20. Jahrhunderts. Heinrich Böll gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit.

Heinrich Böll ahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen. 945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete.

Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire ›Die schwarzen Schafe‹ mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger).

Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast.

Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift ›L’76. Demokratie und Sozialismus‹ heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974). Im Jahr 1972 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Der Katholiszismus rheinischer Prägung und der Krieg gehören zu den beiden prägenden Grunderfahrungen des Schriftstellers, die er immer wieder literarisch verarbeitet hat. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Romane wie "Irisches Tagebuch", "Ansichten eines Clowns", "Gruppenbild mit Dame" oder "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde das literarische Schaffen des gebürtigen Kölners 1972 in Stockholm mit dem Nobelpreis gewürdigt.

Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich in der Eifel.
Erzählungen
Erzählungen
Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns

Ansichten eines Clownes
Die verlorene Ehre
Die verlorene Ehre

Ein Mahner und Moralist, der nicht mehr populär ist, dessen Lektüre jedoch lohnt. Was seinem Werk bis heute Bestand verleiht und im Mittelpunkt seiner erzählerischen und essayistischen Arbeiten steht, ist der Anspruch auf Autonomie, auf eine freie, individuell begründete Parteilichkeit, die sich vorgeformten Denkbahnen entzieht.








Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung.

Heinrich Böll war ein politisch engagierter Schrifsteller und ein wehrhafter Demokrat, der immer wieder seine Stimme gegen das Unrecht erhob. Für Heinrich Böll begann die Freiheit im Kopf. Er ist nicht nur als Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern vor allem als kompromissloser Verfechter einer kritischen Öffentlichkeit.

Seine ständige politische Einmischung stellt bis heute ein Vorbild gesellschaftlichen Engagements dar. Wie zeitlos seine Schriften sein können, möchten wir anlässlich seines 30. Todesjahres zeigen. Wir erinnern mit den Texten und Zeugnissen an einen Künstler und Intellektuellen, der mit seinen Romanen, Erzählungen und politischen Einwürfen eine eigene Aktualität bewahrt hat:

Man könnte in dem sanften Baskenmützenträger mit dem fein melancholischen Zug um den Mund eine Art intellektueller Herkules der frühen Bundesrepublik sehen, der das Land in seinem literarischen und publizistischen Kampf von den Ungeheuern der Vergangenheit befreit und zu einem bewohnbaren, zivilisierten Ort gemacht hat. Er mistete im Nachkriegsdeutschland den ideologischen Augiasstall von nationalsozialistischen Relikten aus, stritt gegen die Wiederbewaffnung, demonstrierte in Mutlangen gegen atomare Aufrüstung, er verteidigte seinen Glauben gegen den unheiligen Pakt mit der Macht, den die katholische Kirche geschlossen hatte, und zog gegen die Hydra der Springer-Presse zu Felde.

Er machte aber nicht nur als Schriftsteller von sich reden, auch sein politisches Engagement sorgte für viele Schlagzeilen und spaltete Zeit seines Lebens die Nation. Warb er doch 1969 im Bundestagswahlkampf offensiv für Willy Brandt, und auch sein Engagement für die Friedensbewegung erhitzte viele Gemüter.

Böll legte sich mit der politischen Linken wie der Rechten an, mit der katholischen Kirche ebenso wie mit der Presse. Er setzte sich für Flüchtlinge aus Vietnam ein und für Dissidenten in Osteuropa. Er war Humanist, aber kein Moralist, und überzeugt, dass "Sprache, Liebe, Gebundenheit den Menschen zum Menschen machen"

Im Jahr der Nobelpreis-Verleihung sorgte der Schriftsteller für einen innenpolitischen Skandal, als er sich öffentlich für einen menschlicheren Umgang mit den Terroristen der RAF einsetzte.

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Heinrich Böll sind Anfang Oktober die beiden Werke »Kriegstagebücher Faksimile« und »Heinrich Böll und die Deutschen« erschienen.

Heinrich Böll ist am 16. Juli 1985 in Kreuzau in der Eifel gestorben.

Heinrich Böll 100. Geburtstag:

100 Jahre Heinrich Böll - www.boell.de

100. Geburtstag von Heinrich Böll - www.stadt-koeln.de

100. Geburtstag von Heinrich Böll: Das Märchen vom armen Heinrich .. - www.stuttgarter-nachrichten.de


Weblinks:

Heinrich Böll-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Heinrich Böll-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

„Einmischung“, szenische Lesung zum 30. Todestag von Heinrich Böll

Literatur [ >> ]:

Billard um halb zehn
Kriegstagebücher Faksimile
von Heinrich Böll

Billard um halb zehn
Billard um halb zehn
von Heinrich Böll

Sonntag, 17. Dezember 2017

»Ansichten eines Clowns« von Heinrich Böll


Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns

»Ansichten eines Clowns« von Heinrich Böll erzählt die Lebensgeschichte von Hans Schnier. Dieser möchte lieber Clown sein als ein Angepasster an Gesellschaft und katholische Kirche. Er lebt in sog. wilder Ehe mit Marie, die ihm Lebenselixier ist.

»Ich bin ein Clown, im Augenblick besser als mein Ruf.« Hans Schnier, einst ein gefragter Pantomime und Spaßmacher, sitzt, nachdem ihn seine Frau verlassen hat, zum Bettler degradiert auf den Stufen des Bonner Bahnhofs.

Marie verlässt ihn, weil er sich nicht darauf einlässt künftige Kinder die aus der Beziehung hervorgehen könnten, katholisch zu erziehen. Er mag sich dem Diktat dieser Kirche ebenso wenig unterwerfen wie dem der sog. Gesellschaft der Macher in Wirtschaft und Politik.

Die Beziehung von Schnier mit Marie war ja sozusagen sehr katholisch: Was Gott im Himmel gebunden hat soll der Mensch nciht scheiden". Ein bisschen ausstossen und aus den eigenen Reihen verbannen ging schon. Man könnte da ein paar Begriffe sorglos hinterfragen, weil möglicherweise nichts dahinter ist als reine Leere.


Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns

Marie verlässt ihn und heiratet einen "fortschrittlichen" Katholiken. Für Schnier beginnt eine Abwärtsspirale als Spassmacher und so endet er auf Der Treppe des Bonner Bahnhofs als Bettler.

Tatsächlich könnte man annehmen, der Inhalt dieses Romans sei bereits Geschichte. Heute leben Paare verschiedener Religion, kultureller Herkunft verheiratet oder eben nicht, zusammen. Leider ist das nicht so. Ist das unerheiratete Zusammenleben und Verheiratung unter unterschiedlichsten Bedingungen legitim, so steht der Islam vor der Tür mit - für mich - ziemlich intoleranten Vorstellungen zu diesem Thema.


Literatur, die man kaufen kann [ >> ]:


Ansichten eines Clowns
Ansichten eines Clowns
von Heinrich Böll


Freitag, 31. Juli 2015

»Gruppenbild mit Dame« von Heinrich Böll

Gruppenbild mit Dame
Gruppenbild mit Dame




Heinrich Bölls Roman »Gruppenbild mit Dame« erschien 1971 und gilt als sein gelungenster Roman. Der Roman ist eine Böll-typische Erzählung, die inhaltlich den Bogen von der Kriegs-, über die Nachkriegs bis in die Wohlstandszeit schlägt.



»Gruppenbild mit Dame« ist eine Erzählung über das Leben der Leni Pfeiffer. Er erzählt die Geschichte der 48-jährigen Leni Pfeiffer, die 1922 geboren wurde. Während des Krieges besorgt Leni dem sowjetischen Kriegsgefangenen Boris, den sie kennen und lieben lernt, einen deutschen Pass. Boris, der von den Amerikanern gefangen genommen wurde, kommt bei einem Unglück in einer Kohlengrube um. Selbst der Sohn, den Leni von Boris hat, sitzt im Gefängnis.



Böll selbst sagte im Juni 1971 zu seinem Roman über dia Last des Schickals: "Die Idee zu diesem Buch hat mich schon sehr lange beschäftigt, wahrscheinlich schon bei den meisten Romanen und Erzählungen, die ich bisher geschrieben habe. Ich habe versucht, das Schicksal einer deutschen Frau von etwa Ende Vierzig zu beschreiben oder zu schreiben, die die ganze Last dieser Geschichte zwischen 1922 und 1970 mit und auf sich genommen hat."



Die Zentralfigur Leni Pfeiffer ist eine intelligente und gutherzige, aber ungebildete Frau. Ihre Familie zählt zu Beginn der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten zu den Gewinnern dieser Zeit. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird ihre Familie von mehreren Schicksalsschlägen getroffen, und Leni ist schließlich fast auf sich selbst gestellt. Gegen Ende des Krieges arbeitet sie in einer Kranz- und Blumenbinderei und lernt dort den sowjetischen Kriegsgefangenen Boris Koltowski kennen. Die beiden beginnen, obwohl dies verboten und außerordentlich gefährlich ist, eine Liebesbeziehung, und Leni gebiert kurz vor Ende des Krieges ein Kind von Boris.



Ein etwas schwerfälliger und ironischer "Verf." erzählt die Geschichte der Helene Maria Pfeiffer Gruyten, an der sich die ganze Unmenschlichkeit der Gesellschaft vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg widerspiegelt. Das Personal des Romans ist ungeheuer vielfältig. Zahlreiche Motive (z. B. weibliche Trinität, das "Abfällige", die Unmenschlichkeit der Gesellschaft im allgemeinen), die schon aus vorherigen Erzählungen Bölls bekannt sind, finden hier ihren Niederschlag.



Das "Gruppenbild" entsteht, als Böll um sich die Person der Leni Pfeiffer langsam eine Gruppe formiert. An der Person der Leni Pfeiffer und der Gruppe, die sich langsam um sie formiert, wird die deutsche Geschichte unserer Epoche mehrfach ironisch gebrochen. Das "Gruppenbild" ist dann auch ein Querschnitt durch die Gesellschaft: Kriegsgewinnler, Konformisten, Nonkonformisten, ausländische Müllfahrer, Beamte und - nicht zu vergessen - der Herr "Hochgestellt" geben ein glaubwürdiges Bild der dargestellten Zeitspanne ab. Böll ist mit seinem umfassendsten Werk ein eindrucksvolles Porträt deutscher Zeitgeschichte gelungen.



»Ein Erzähler, dessen Beobachtungsgabe kaum zu übertreffen ist und dessen Sensibilität und Phantasie keine Grenzen kennt, schöpft aus dem vollen.«
Marcel Reich-Ranicki



Böll zeichnet ein Sittenbild der Gesellschaft und ein eindrucksvolles Porträt deutscher Zeitgeschichte gelungen. Dieser Roman ist eine dokumentarische Widmung und eine Art poetische Dokumentation.




Weblink:



Gruppenbild mit Dame
Gruppenbild mit Dame
von Heinrich Böll

Donnerstag, 15. Juli 2010

Heinrich Böll vor 25 Jahren gestorben

Heinrich Böll

Heirnich Böll gilt als bedeutender Vertreter der deutschen Nachkriegsliteratur. Das Werk und die Erzählkunst von Heinrich Böll ist gebunden an seine Zeit in der Mitte des 20. Jahrhunderts. So wie der Krieg das Leben Heinrich Bölls prägte, so wurde auch sein Romanwerk durch seine Kriegserlebnisse geprägt.

Böll vermochte es wie kaum ein anderer Schriftsteller, die Folgen des Krieges auf die Menschen darzustellen und dabei das Schicksalhafte literarisch zu verarbeiten. Leben und Werk bildeten bei ihm eine stets Einheit.

Heinrich Böll erzählte als Vertreter der Kriegsgenaration Geschichten von Personen, ihren Schicksalen während der Kriegs-, über die Nachkriegszeit und den Brüchen in ihrem Leben. Seine Böll-typischen Erzählungen schlagen inhaltlich den Bogen von der Kriegs-, über die Nachkriegs bis in die Wohlstandszeit.

Viele seiner Geschichten handeln von Außenseitern in einer sich neu formiernden Gesellschaft, die den Krieg nicht vergessen können, während die Konformisten um sie herum nicht daran erinnert werden wollen und die Gesellschaft das Wirtschaftswunder feiert. Damit wurde Heinrich Böll nicht nur zu einem der wichtigsten Vertreter der deutschen Nachkriegs- und Trümmerliteratur, sondern auch zu einem der meistgelesenen Autoren der Bundesrepublik Deutschland.


Bölls literarische Werke begannen mit der Anklage gegen den Widersinn des Krieges und akuten menschlichen und sozialen Problemen. Er wurde rasch zum ironischen Kritiker und katholisch-religiösen Moralisten gegen Heuchelei der Gesellschaft und Entwürdigung des Menschen. Eine zentrale Rolle in seinen späteren Romanen spielt die Vergangenheitsbewältigung und die dabei entstehenden Konflikte. Dabei macht das Verhältnis eines Landes und seiner Bürger zu seiner mit Schuld beladenen jüngsten Vergangenheit mehr oder weniger die Themen aller späteren Romane aus. Böll vollzog eine Wandlung: aus dem Erzähler wurde ein Gesellschaftskritiker, der politische und religiöse Positionen angegriff. Daran, dass alle politischen und religiösen Positionen angegriffen werden wird deutlich, dass es Böll um mehr geht, als um die Kritik an politischen und kirchlichen Missständen und Institutionen. Er versuchte in seinen Schilderungen vielmehr die individuelle Freiheit gegen jede Form von Machtanspruch zu verteidigen. Vor 25 Jahren verstarb Heinrich Böll am 16. Juli 1985 im Alter von nur 68 Jahren. Weblink: Heinrich Böll-Biografie - Biografie-Portal - www.die-biografien.de