Donnerstag, 31. Dezember 2015

Rudyard Kipling 150. Geburtstag

Rudyard Kipling

Am 30. Dezember jährt sich der Geburtstag von Rudyard Kipling zum 150. Male.
Rudyard Kipling ist ein englischer Schriftsteller, der als Dichter des »Dschungelbuches« bekannt wurde.



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Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte Kipling zu den gefragtesten englischen Schriftstellern. 1907 erhielt Kipling als erster Engländer den Literaturnobelpreis. Er war zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt. Bis heute hält er den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger.

Sein Erfolg ging aber immer weiter zurück. Nachdem sein Sohn 1915 im Alter von 18 Jahren in der Schlacht von Loos fiel, plagten den Kriegsbefürworter Selbstzweifel und Schuldgefühle.

Die Situation der Engländer in Indien beschrieb er zunächst ironisch gebrochen, verließ dann mit vierundzwanzig Jahren das Land und wurde zum umstrittenen Verfechter des britischen Imperialismus.



Uli Hoeness Berliner-Zeitung



B.Z. ist eine Boulevardzeitung aus Berlin, die in der B.Z. Ullstein GmbH,

einem 100%igen Tochterunternehmen der Axel Springer SE, erscheint. Sie

ist in Berlin zurzeit die Lokalzeitung mit der höchsten Auflage, hat aber in

den letzten Jahren hohe Auflageneinbußen hinnehmen müssen.




Doch der 1865 in Bombay geborene Journalist und Autor war eben auch ein unerschütterlicher Patriot und Propagandist des Britischen Weltreichs. Er hat den Kolonialismus stets verteidigt, Frauenrechte ebenso für überflüssig erklärt wie die Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien oder Irland.

Bildergebnis für Gerhard Schröder tagesschau

Am Ende seines Lebens ist er mit seinen Werten aus der Zeit gefallen und seine Person wurde in Deutschland rasch vergessen.

Geboren wurde der Schriftsteller im indischen Mumbai, wo sein Vater arbeitete. Mit fünf Jahren wurde er allerdings mit seiner jüngeren Schwester nach England gebracht und kam zu Pflegeeltern, unter deren strenger Aufsicht er gelitten hatte. 1882 kehrte er schließlich nach Indien zurück.

Weblinks:


Politischer Chauvinist – literarisches Genie? - Der 150. Geburtstag von Dschungelbuch-Autor Rudyard Kipling - www.wdr3.de/literatur

Das Dschungelbuch
Das Dschungelbuch
von Rudyard Kipling

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Heiner Müller 20. Todestag

Heiner Müller

Heiner Müller 20. Todestag jährt sich am 30. Dezember. Er starb am 30. Dezember 1995 in Berlin. Er gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bedeutung erlangte Heiner Müller außerdem als Lyriker, Prosa-Autor und Essayist, Interviewpartner sowie als Regisseur, Dramaturg, Intendant und Präsident der »Akademie der Künste« in Ost-Berlin.

Heiner Müller war einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Heiner Müller ist einer der großen, weltbekannten, deutschen Dramatiker und ein Weltautor mit DDR-Prägung. Der Dichter und Stückeschreiber, dieser scharfsinnigste Kopf der DDR, ist nach Brecht ein Intellektueller von Weltrang,

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen

Heiner Müller gehört zu den meistgespielten deutschsprachigen Theaterautoren der Gegenwart, zurzeit jedoch eher in Frankreich und Griechenland, in Lateinamerika oder Japan als an deutschen Bühnen. Müllers Lebensthema waren Revolution und Konterrevolution. Die Geschichte zeigte er oft sehr düster als Schlachthaus.

In Orientierung an Brecht standen im Mittelpunkt der Geschichten aus der Produktion, wie Müller seine Stücke bezeichnete, die Probleme des Aufbaus der sozialistischen Gesellschaft wie »Traktor« (1955), »Der Lohndrücker« (1958).

1961, nach der Uraufführung des Stückes »Die Umsiedlerin«, führte die Aufführung zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Seine langjährige Arbeit als Dramatiker und Regisseur vollzog er zunächst am »Berliner Ensemble« und dann, ab 1976, an der »Volksbühne«.


1992 übernahm Müller gemeinsam mit Peter Zadek, Matthias Langhoff, Peter Palitzsch und Fritz Marquardt die Leitung des »Berliner Ensembles«.

Insbesondere mit den Stücken »Die Hamletmaschine« (1978) und »Wolokalamsker Chaussee I – V« (1987) gilt Müller als einer der innovativsten (wenn auch umstrittenen) deutschen Dramatiker der Gegenwart. Ausgezeichnet wurde er u. a. mit dem »Heinrich-Mann-Preis der DDR« (1959, gemeinsam mit Inge Müller), dem »Hamburger Lessing-Preis«¯ (1975), dem »Dramatiker-Preis der Stadt Mülheim a. d. R.« (1979), dem Georg-Büchner-Preis (1985), dem »Nationalpreis der DDR« (1986) und dem »Kleist-Preis« (1990).

Viele seiner Stücke wurden im Westen uraufgeführt, dennoch blieb ihm die DDR wichtig, "weil alle Trennlinien der Welt durch dieses Land gehen".

Heiner Müller wurde am 9. Januar 1929 in Eppendorf, Sachsen geboren. 1929 kam er in Eppendorf, einem kleinen Dorf im sächsischen Erzgebirge, zur Welt. Heiner Müllers Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte.

Weblinks:

Heiner Müller – Weltautor mit DDR-Prägung - www.mdr.de

Das Licht der Finsternis - Zum 20. Todestag von Heiner Müller - www.tagesspiegel.de/kultur

Buch:

Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
Krieg ohne Schlacht: Leben in zwei Diktaturen
von Heiner Müller

Montag, 21. Dezember 2015

Kurt Tucholsky 80. Todestag

Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky 80. Todestag jährt sich am 21. Dezemnber. Kurt Tucholsky war ein berühmter Journalist, Publizist, Schriftsteller und Satiriker in der Zeit der Weimarer Republik des 20. Jahrhunderts. Er war ein bestimmender Intellektueller der Weimarer Republik, der mit spitzer Feder gegen den Geist der Zeit anschrieb.

Die Welt war seine Bühne. Großen Erfolg hatte er zu Lebzeiten als Satiriker und Schriftsteller. Bis heute ist er als Pazifist und politischer Schriftsteller bekannt. Aber Kurt Tucholsky ist viel mehr: Lyriker, Romancier, Journalist und ein Meister der beißenden Satire. Vor allem aber eine schillernde und auch widersprüchliche Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen.

Er beherrschte mehrere literarische Genres und war zudem auch Weltbürger, Pazifist und politischer Schriftsteller. Kurt Tucholsky war eine schillernde Persönlichkeit seiner Zeit, nicht nur im Literaturbetrieb. Vor allem war er eine schillernde und auch widersprüchliche Persönlichkeit mit menschlichen Schwächen.

Tucholsky war nicht nur die bestimmende literarische Größe der Weimarer Zeit, er war auch ein begnadeter Spötter und Satiriker. Als beißender Satiriker schrieb mit spitzer Feder gegen Krieg, Militarisms und Nationalismus, gegen Staat und Obrigkeit. Er war ein manischer Vielschreiber, der an manischer Produktionswut litt.

Sein politisches Urteilsvermögen entwickelte Tucholsky erst gegen Ende der Weimarer Reupublik. Je brauner die Weimarer Republik, desto beißender sein Spott un seine Satire, desto härter war das politisches Urteil des überzeugten Pazifisten. Über die deutschen Kriegstreiber schreibt er: "Die da sind kalt, eiskalt, ganz bewusst - echte Verbrechernaturen." Als überzeugter Nazi-Gegner lässt er sich nicht verbiegen. "In dem Fall, wo man seine Artikel entschärfen wollte, egal von welcher Seite, ob von der kommunistischen Seite oder von der eher rechtsliberalen, hat er gesagt: 'Dann druckt mich nicht. So - oder gar nicht'."

Doch gegen die Nazis war Tucholskys spitze Feder eine allzu schwache Waffe geworden. Mit Hitlers Machtübernahme landete der erklärte Gegner aller Obrigkeit auf den Listen der "Volksverräter" und "entarteten Schriftsteller" - als Jude, Linker, Antimilitarist und durch seinen beißenden Spott gegen alles "Deutsch-Nationale". Seit 1924 lebte Tucholsky überwiegend im Ausland, als Korrespondent und freier Schriftsteller in Paris und seit 1929 in Schweden. 1930 verlies Tucholsky seine Heimat Deutschland und siedelte endgültig nach Schweden.

Schloss Gripsholm

Ein Urlaub mit Lisa Matthias inspirierte ihn zu seinem letzten Roman "Schloss Gripsholm". Danach verstummte der begnadete Satiriker und Vielschreiber zusehends: Tucholsky, der die deutsche Sprache liebte, war heimatlos geworden: ausgebürgert, mittellos, gesundheitlich angeschlagen. Trotz zahlreicher Freundinnen trauert er seiner großen Liebe Mary Gerold nach. <em>"Hatte einen Goldklumpen in der Hand gehabt und mich nach Rechenpfennigen gebückt"</em>, schreibt er ihr in einem Abschiedsbrief. Durch eine Mischung aus zu viel Whisky und Schlafmitteln ging Tucholskys bewegtes Leben viel zu früh im Alter von 45 Jahren auf tragsiche Weise zu Ende.

Kurt Tucholsky wurde am 9. Januar 1890 in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmannes geboren.




Weblinks:



Kurt Tucholsky-Gesellschaft - www.tucholsky-gesellschaft.de

Kurt Tucholsky-Portrait - www.tucholsky-gesellschaft.de

F. Scott Fitzgerald 75. Todestag

F. Scott Fitzgerald

F. Scott Fitzgerald 75. Todestag jährt sich am 21. Dezember. Fitzgerald starb 1940 in Hollywood. F. Scott Fitzgerald
war ein amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor.

Nach den Studienjahren in Princeton hatte er bereits mit 24 Jahren sein Ziel erreicht: Sein erster Roman »Diesseits vom Paradies« machte ihn auf einen Schlag berühmt und reich, mit seiner Frau Zelda stand Fitzgerald im Mittelpunkt von Glanz und Glimmer.


Nach dem Erfolg seines Erstlings »Diesseits vom Paradies« (1920) war der Schriftsteller quasi über Nacht zum Star der amerikanischen Literaturszene geworden. Bereits zwei Jahre später erschien sein stattlicher Roman »Die Schönen und Verdammten«.

Der Roman spielt in Kreisen der New Yorker "high society" in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Er schildert auf satirische Weise den sozialen und moralischen Niedergang eines genusssüchtigen Boheme-Paares.

»Der große Gatsby«, sein heute meistgelesenes Buch, war jedoch ein finanzieller Flop. Schon bald endete alles im schrecklichen Kater der Wirtschaftskrise. Es folgte der persönliche Fall des Autors. Alkohol, Zank und Geldprobleme zerstörten die Ehe mit Zelda. Um Geld zu verdienen, ging Fitzgerald 1937 als Drehbuchautor nach Hollywood, wo er 1940 starb.


Als F. Scott Fitzgeralds famoser Roman »The Great Gatsby« 1925 erschien, erntete sein Autor von zahlreichen Schriftsteller-Kollegen hymnische Kritiken, doch erst die Nachkriegsjahrzehnte bescherten seinem Meisterwerk die weltweite Anerkennung, die es verdient hatte.

F. Scott Fitzgerald wurde 1896 in St. Paul (Minnesota) geboren.


Weblink:

F. Scott Fitzgerald - Die besten Geschichten. 9 Erzählungen
F. Scott Fitzgerald - Die besten Geschichten. 9 Erzählungen
von F. Scott Fitzgerald

Sonntag, 20. Dezember 2015

»Weihnachtserinnerungen« von Truman Capote

Produkt-Information

Viermal unvergessliche Weihnachten mit dem Meister der Erzählung Truman Capote erzählt anrührend und melancholisch vier Weihnachtsgeschichten, deren präzise gezeichneten Figuren einem unvergessen im Gedächtnis bleiben.

Da ist zum einen der kleine Buddy, der an Weihnachten alljährlich mit seiner alten Freundin Sook Früchtekuchen backt und bei einem anderen Weihnachtsfest mit seinem ihm fast fremden Vater erfährt, wo er wirklich hingehört.

Da gibt es den jungen Appleseed, der über Tage und Wochen vor Weihnachten fieberhaft die Münzen in einer Flasche zählt und hofft, dadurch endlich reich zu werden. Und schließlich ist da das unwillkommene Weihnachtsgeschenk Lola, der Rabe, der bald zum treuen Freund wird, sich aber immer wieder in Gefahr begibt, weil er glaubt, ein Hund zu sein.


Weblink:

Weihnachtserinnerungen
»Weihnachtserinnerungen« von Truman Capote


Samstag, 19. Dezember 2015

»Die Nacht vor Weihnachten« von Nikolai Gogol

»Die Nacht vor Weihnachten« von Nikolai Gogol

»Die Nacht vor Weihnachten« von Nikolai Gogol ist aus den alten ukrainischen Volksmärchen entstanden. Die Handlung der Erzählung entwickelt sich in dem Ort Dikanka und bei dem Hof der russischen Kaiserin.

Im Jahre 1831 durch den Vater der russischen Literatur geschrieben, erzählt die Geschichte von des Schmiedes Vakulas Kampf mit dem Teufel, der den Mond gestohlen und in der Tasche versteckt hat, so dass es ihm dadurch erlaubt ist, Chaos auf dem Dorf Dikanka anrichten. Sowohl der Teufel und Vakula sind verliebt in Oksana, das schönste Mädchen in Dikanka. Vakula ist entschlossen, sie zu gewinnen; der Teufel, ebenso bestimmt, entfesselt einen Schneesturm zu Vakula, um die Bemühungen des Schmiedes zu vereiteln.

Der Schmied Vakula hat den Teufel selbst in Ärger gebracht: Er hat in der Kirche seine Figur so gezeichnet, dass sogar die Einwohner der Hölle darüber viel gelacht haben. Vakulas Mutter Solokha gilt für eine Hexe, sie hat es gern, ab und zu auf einem Besen zu fliegen. Vakulas Geliebte Oksana will als Weihnachtsgeschenk die Schuhe haben, die die Kaiserin selbst trägt. Nur unter dieser Bedingung ist sie einverstanden, Vakula zu heiraten. Der Teufel verspricht ihm zu helfen, die Schuhe von des Kaiserins Füßen zu kriegen aber, Vakula muss für diese Leistung seine Seele dem Teufel verkaufen. Und die Zeit wird knapp.

Schelmisch und inspiriert von den Volksmärchen von Gogols entlegenen Dorf in der Ukraine ist die Nacht vor Weihnachten die Grundlage für viele Film und Oper Anpassungen und wird immer noch laut gelesen, um Kinder am Heiligabend in der Ukraine und Russland zu unterhalten.

Nikolai Gogols Foto.

Diese volkstümlichen ukrainischen Erzählungen, die von einem fiktiven Herausgeber Imker Rudij Panko gesammelt wurden, haben Nikolai Gogol einen Überraschungserfolg beschert. Den Stoff seiner Erzählungen hat Gogol der ukrainischen Folklore entnommen und hat diesen mit Ironie, Lebenslust, Mystik und eigenem Literaturtalent gewürzt und verfeinert.

Was führt wohl, wundert sich die Hexe Solocha, der Teufel wieder im Schilde, der da klammheimlich den Mond vom Himmel stiehlt? Während im Dorf nach altem Brauch die Weihnachtssinger durch die Gassen ziehen, sinnt der Teufel auf einen ganz anderen Zeitvertreib. Eine märchenhaft-phantastische Weihnachtsgeschichte, die den Leser schmunzeln lässt!

Weblink:

Die Nacht vor Weihnachten: Erzaehlungen
Die Nacht vor Weihnachten: Erzählungen
von Nikolai Gogol


Donnerstag, 17. Dezember 2015

»Der Richter und sein Henker« von Friedrich Dürrenmatt

Der Richter und sein Henker
Der Richter und sein Henker

Hans Bärlach ist ein alter Kriminalkommissar in Bern. Sein bester Mitarbeiter, Ulrich Schmied, wird auf einer Landstrasse vor Twann erschossen aufgefunden. Dürrenmatts Kommissar Bärlach gehört nicht zu den strahlenden Helden der Kommissars-Zunft. Ein schwerkranker Misanthrop aus Erfahrung, der im günstigsten Fall noch ein Jahr zu leben hat. Friedrich Dürrenmatts Kommissär Bärlach ist eine Kriminalfigur, die stark autobiographische Elemente offenbart.

Ein Polizist ist erschossen worden. Ort des Verbrechens ist die Twannbachschlucht in der beschaulichen Westschweiz. Kommisär Bärlach sucht den Mörder seines geschätzen Kollegen. Abgründe tun sich auf, auch bei den polizeilichen Ermittlungen.

Die ganze Polizei muß aus kriminalistischer Ahnungslosigkeit abdanken.

Kommissar Bärlach hat einen unbegründeten Verdacht, dem er nachgeht und von dem er weiß, dass er möglicherweise richtig liegt. Im Laufe des Romans sammelt Kommissar Bärlach Indizien, deren "Sammlung" beim ersten Lesen unbegründet erscheint, da sich Bärlachs Vorgehensweise erst am Ende des Romans aufklärt.



Schnell begreift der Leser, dass Bärlach viel mehr weiß und mit äußerster Berechnung vorgeht. Unbeantwortet bleibt, wie er über die Hintergründe der Tat im Bilde sein kann. Dieser kantige, eigenbrödlerische Polizist lockt den faszinierten Leser immer tiefer in den Roman hinein. Atemlos verfolgt der Leser Schritt um Schritt den beharrlichen Kömmisär.



Um keinen Preis lässt dieser zu, dass jemand seine Pläne durchkreuzt. Selbst Bärlachs Vorgesetzter unterlässt es, Anweisungen zu geben, weil er dessen fehlende Einsicht und Sturheit fürchtet. Die nüchterne und kantige Sprache Dürrenmatts spiegelt schnörkellos den Charakter des Ermittlers wieder.

Dürrenmatt wirft ein Bild auf die Berner Polizei - und macht einen gekonnten Seitenhieb auf die provinzielle Polizei des Kantons Bern.

Die Berner Polizei hat sich wirklich ungeschickt benommen,
man erschießt mal nun keinen Hund, wenn Bach gespielt wird.

Der Autor zeichnet sein Bild der Schweiz in den 50er Jahren und feuert immer wieder feine Spitzen gegen den Staat, Gesellschaft und die Polizei ab. Ohne Überheblichkeit begreift sich Dürrenmatt absolut als Teil dieser Gesellschaft. Sein alter ego im Roman, der „Richter" Bärlach, lebt in Bern, „dieser verschlafenen, biederen Stadt, von der man nie recht weiß, wieviel Totes und wieviel Lebendiges eigentlich noch an ihr ist."


Der Richter und sein Henker
Der Richter und sein Henker

Dieser Kriminalroman zeichnet sich dadurch aus, dass er die üblichen Genre-Erwartungen enttäuscht, dafür aber durch Ironie und Groteske neue und überraschende Spannungsmomente schafft. Ausgangspunkt der Kriminalromane von Friedrich Dürrenmatt ist die Nichtberechenbarkeit der Welt.

Damit verletzt er die üblichen Regeln des Genres, das die Berechenbarkeit des menschlichen Handelns und die innere Ordnung der Welt durch ausgleichende Gerechtigkeit voraussetzt. In Dürrenmatts Kriminalromanen - wie auch in seinen Dramen - spielt der Zufall die Hauptrolle.

Literatur:


Der Richter und sein Henker
von Friedrich Dürrenmatt


Der Richter und sein Henker
von Friedrich Dürrenmatt


Samstag, 12. Dezember 2015

»Die Brücke von San Luis Rey« von Thornton Wilder


Die Brücke von San Luis Rey
Die Brücke von San Luis Rey





Thornton Wilders sprachlich wie formal-ästhetisch sehr gelungener Roman von 1927 basiert auf einem historischen Ereignis des Jahres 1714, als eine Hängebrücke in den peruanischen Anden zwischen Lima und Cuzco unerwartet riß und dabei fünf Menschen in den Tod stürtzte.

In Peru des Jahres 1714 bricht eine Brücke und reißt fünf Reisende aus dem Leben. Was ist das, wenn Menschen plötzlich zu Tode kommen? Eine Tragödie, Zufall oder Schicksal? Thornton Wilder schildert in dem Buch das Leben derjenigen, die auf dieser Brücke zu Tode kamen und gibt erzählerisch eine Antwort auf die Frage: was bleibt von einem Menschen?

Dabei entstehen ebenso widersprüchliche wie facettenreiche Portraits der fünf Verstorbenen, die im Moment des Todes allesamt an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt standen. Das alles umfassende Thema ist dabei die Liebe in ihren unterschiedlichen Spielarten, stets von einer fehlenden Balance und Leiden, Mißverständnissen, Vorwürfen oder Blindheit gekennzeichnet.




Bereits mit seinem zweiten Roman «Die Brücke von San Luis Rey» gelang dem amerikanischen Autor Thornton Wilder 1927 der Durchbruch als Erzähler, neben dem kommerziellen Erfolg wurde er dafür auch mit dem renommierten Pulitzerpreis geehrt, den er später dann noch zweimal als Dramatiker für Theaterstücke erhielt.

Thema dieses Romans ist die uralte Menschheitsfrage nach dem Sinn des Lebens, anders ausgedrückt die vorgelagerte Frage, ob unser Leben vom Zufall oder von göttlicher Fügung bestimmt ist, und damit natürlich auch die Grundfrage nach einem Beweis für die Existenz Gottes.

Weblink:

Die Brücke von San Luis Rey
Die Brücke von San Luis Rey
von Thornton Wilder

Montag, 7. Dezember 2015

Thornton Wilder 40. Todestag

Thornton Wilder

Der Todestag von Thornton Wilder jährt sich am 7. Dezember zum 40. Male. Er starb am 7. Dezember 1975 in Hamden, Connecticut. Thornton Wilder war ein berühmter amerikanischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.

Bereits mit seinem zweiten Roman «Die Brücke von San Luis Rey» gelang dem amerikanischen Autor Thornton Wilder 1927 der Durchbruch als Erzähler, neben dem kommerziellen Erfolg wurde er dafür auch mit dem renommierten Pulitzerpreis geehrt, den er später dann noch zweimal als Dramatiker für Theaterstücke erhielt.


Thema dieses Romans ist die uralte Menschheitsfrage nach dem Sinn des Lebens, anders ausgedrückt die vorgelagerte Frage, ob unser Leben vom Zufall oder von göttlicher Fügung bestimmt ist, und damit natürlich auch die Grundfrage nach einem Beweis für die Existenz Gottes.

Thornton Wilder erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, u. a. dreimal den Pulitzer-Preis und 1957 in Frankfurt am Main den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.


Thornton Wilder wurde am 17. April 1897 in Madison, Wisconsin, als Sohn eines Zeitungsverlegers geboren, der als Generalkonsul nach Hongkong und Schanghai ging.

Samstag, 5. Dezember 2015

»Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares« von Fernando Pessoa

Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares
Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares


»Das Buch der Unruhe« von Fernando Pessoa ist eines der berühmtesten Werke der literarischen Moderne. Pessoa selbst nennt es eine "Autobiographie ohne Ereignisse". Was er beschreibt sind Gedanken, Beobachtungen, Reflexionen und Träume. Trotzdem wendet er sich vom Leben nicht ab, selbst dann nicht, wenn er schreibt: "Die Literatur ist die angenehmste Art, das Leben zu ignorieren."

Was er entdeckt ist ein anderes Leben, das Leben des Geistes. »Das Buch der Unruhe« ist somit nicht allein ein Ausdruck der Verzweiflung, sondern zugleich eine Beschwörung der Freude: der Freude am Denken, am Träumen, am Schreiben.

Fernando Pessoa hat als Schriftsteller viele Alter Egos benutzt. Bernardo Soares, ein Hilfsbuchhalter aus Lissabon, ist eine dieser literarischen Persönlichkeiten der sich im »Buch der Unruhe« den Schmerz von der Seele schreibt.





Der Autor schreibt betrüblich über den Sinn und Unsinn der Liebe, über die Würdigkeit, Abneigung und widerwilligen Überdruss. Er reflektiert darüber, ob die Realität unsere Begierden befriedigt, über das Sein in Halbschattenprivilegien". Es geht um Morgenlicht und Abenddämmerung, es geht um die omnipräsente Natur, um Wasser und azurnes Himmelblau.

Lissabon ist die weiße Stadt am Meer, in der sich Traum und Sehnsucht treffen. Keiner konnte ihre Melancholie und Einsamkeit besser ermessen als Fernando Pessoa.

Fernando Pessoa ist mit dem »Buch der Unruhe«‹ interantional bekannt geworden.


Weblink:

Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares
Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares
von Fernando Pessoa

Freitag, 4. Dezember 2015

Rainer Maria Rilke 140. Geburtstag

Rainer Maria Rilke

Rainer Maria Rilke Geburtstag jährt sich zum 140. Male. Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag als zweites Kind seiner Eltern Josef und Sophie geboren.

1882, im Alter von sechs Jahren, besucht Rilke eine von Piaristen geleitete Volksschule im vornehmsten Viertel von Prag. Obschon ein eher kränkliches Kind, sind seine Leistungen während seiner vier Jahre dauernden Schulzeit in der katholischen Klostereinrichtung gut.



Nach der Trennung seiner Eltern (1884) ist es 1886 vor allem der Wunsch des Vaters, dessen eigene Militärlaufbahn gescheitert ist, dass sein Sohn Kadett der Militärrealschule in St. Pölten wird, wo er sich auf die Offizierslaufbahn vorbereiten soll. Doch das militärische Leben mit seinen fremden Sitten, den rüden Umgangsformen und den diversen körperlichen Herausforderungen liegt Rilke überhaupt nicht


Rainer Maria Rilke ist der Inbegriff des Dichters in der Moderne. Sein gesamtes Schaffen war geprägt von dem Ziel, die großen Weiten der inneren Welt, der Gefühle wie der philosophischen Reflexion in zeitlos gültige Verse zu fassen. Die Rilke-Verehrung ist weltweit bis heute ungebrochen.

Dieser Band umfasst den gesamten Kosmos Rilkes: Sein lyrisches Werk einschließlich aller wichtigen Zyklen wie dem »Stunden-Buch« und den »Duineser Elegien«, die »Briefe an einen jungen Dichter« und Rilkes einzigen Roman, »Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge«.


Literatur:

Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge
von Rainer Maria Rilke

Die schönsten Gedichte - Rainer Maria Rilke
Die schönsten Gedichte - Rainer Maria Rilke
von Rainer Maria Rilke